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Schloss Fryštát, in der Altstadt von Karviná, steht die wertvollste Sehenswürdigkeit der Stadt und eines der ältesten erhaltenen Gebäude im Bezirk Český Těšín. Es handelt sich um die Heilig-Kreuz-Kirche, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Damals wurde an der Stelle, welche Herzog Mieszko I. aus dem Geschlecht der Piasten ausgesucht hatte, ein Gotteshaus gebaut.
Das Alter der Kirche belegen gotische Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert, die direkt auf den Kalkputz aufgetragen wurden und biblische Motive darstellen.
Die heutige Gestalt erhielt die Kirche nach einem Brand im 19. Jahrhundert. Vielleicht hat die Legende über den ganz besonderen, lauten Ton der hiesigen Glocke gerade bei diesem Brand ihren Ursprung. Das Geläut hatte angeblich solche Macht, dass, sobald es erklang, sich alles Böse ins Gute und Trauer in Freude verwandelten. Als die Glocke beim Brand in die Trümmer und die Asche fiel, blieb sie lange Jahre verschollen, bis sie ein Schweinehirt entdeckte, da sie von den im Erdreich wühlenden Schweinen ausgegraben wurde.
Die Glocke wurde in den Turm gehängt und als sie zum ersten Mal erneut erklang, hörte dies auch die Gräfin in
Český Těšín und wollte diese unbedingt für sich haben. Die Bürger haben ihr die Glocke verkauft, angeblich jedoch für so viel Geld, dass der ganze Weg von Fryštát nach Český Těšín mit Goldtalern gepflastert war. Als die Gräfin am nächsten Morgen aufwachte, war die Glocke verschwunden – sie hing wieder im Kirchenturm in Fryštát. Die Gräfin sah dies als Gottes Zeichen und ließ die Glocke dort, wo sie hingehörte. Nicht einmal die Goldtaler wollte sie von den Fryštáter Bürgern zurück. Sie ließ jedoch das Fenster zumauern, durch welches das Läuten der Glocke bis nach Český Těšín zu hören war. Angeblich, damit es ihr nicht jedes Mal leidtäte.