Einen Beleg für die jahrhundertealte Geschichte des Stadtteils Moravská Ostrava stellt die Kirche des hl. Wenzel dar, die unweit des Hauptplatzes
Masarykovo náměstí steht. Die erste schriftliche Erwähnung des gotischen Gebäudes, das sich viel von seiner Mystik bewahren konnte, stammt aus dem Jahr 1297.
Das Heiligtum ist jedoch noch älter, laut einer Legende wirkten hier die Slawenapostel Kyrill und Method.
Die Kirche wurde mehrmals umgebaut. Ihre heutige Gestalt stammt vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts und gab der Kirche ihr neugotisches Aussehen zurück. Bei Sanierungsarbeiten zur Jahrtausendwende fanden die Archäologen ein menschliches Skelett, das mit einer Keramik-Platte beschwert war und im Mund drei Münzen hatte. Laut Historikern wurden damals die Menschen auf diese Art beerdigt, um zu verhindern, dass aus ihnen Vampire werden.
Heute dient die Kirche des hl. Wenzel erneut der Glaubensgemeinde sowie als Ort, der Besucher nach Ostrava lockt, die sich mit der Geschichte vor der Industrialisierung beschäftigen möchten – lange bevor die ersten Schwarzkohlevorkommen entdeckt wurden.