Auch ein altes Schlachthaus kann unter Denkmalschutz stehen. Das historische Schlachthaus in der Altstadt von Ostrava (Ostrau) ist architektonisch so wertvoll, dass es ohne Zweifel geschützt werden muss.
Die Geschichte des Schlachthauses reicht bis ans Ende des neunzehnten Jahrhunderts zurück. Bis dahin hatten Fleischer direkt in den einzelnen Häusern ihre Arbeit verrichtet, und da es damals noch keine Kanalisation gab, floss alles direkt auf die Straße. Der Gestank war stellenweise unerträglich ...
Die Stadtväter entschieden daher, einen zentralen Schlachthof zu bauen. Im Unterschied zu anderen Städten, wo die Schlachthäuser am Stadtrand gebaut wurden, entstand das Ostrauer Schlachthaus mitten in der Stadt. An einem Ort, wo Viehmärkte abgehalten wurden und wo es dank einer Wasserrinne ausreichend fließendes Wasser gab. Einen weiterer Vorteil stellte der Anschluss an die Eisenbahn dar, die es hier bis heute gibt. Damals stand hier eine Kneipe, deren Scheune zunächst als Schlachthaus diente. Dank der Nähe zur Altstadt gab es hier genug Kundschaft.
Der provisorische Bau konnte bei der rasanten Entwicklung der Stadt nicht mithalten und so wurde ein neues Gebäude aus Ziegeln und Metall gebaut. Von außen erinnert es ein wenig an eine mittelalterliche Burg oder eine spanische Festung mit Wachturm und ganz kleinen Fenstern, die wie Schießscharten aussehen. Innen standen moderne Maschinen für die Fleischverarbeitung und Kühlung. Der Betrieb zählte zu den modernsten in ganz Österreich-Ungarn.
Das denkmalgeschützte Gebäude wartet auf seine Sanierung, um wieder seinen alten Glanz und die Noblesse zu gewinnen, die zur Zeit seiner Entstehung die Architekten auch einem Schlachthaus zuerkannten.