Schloss Kunín hat die hohen Besucherzahlen nicht nur der einmaligen, für die Region
Mährisch-Krawarn typischen Barockarchitektur und den wertvollen Interieurs zu verdanken. Hier werden auch zahlreiche Ausstellungen und Kulturevents veranstaltet und man kann ein Museum besuchen, das für seine Sammlung von Naturschätzen, vor allem Mineralien und Fossilien, bekannt ist.
Die Sammlung hat Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts die damalige Herrin des
Schlosses und der Herrschaft Kunín, Gräfin Maria Walburga Truchseß-Zeil-Waldburg, anlegen lassen. Die Sammlung sollte eigentlich einem guten Zweck dienen, nämlich als Unterrichtsmittel für Kinder aus armen Familien, welche dank der Gräfin eine Schulbildung erhielten.
Maria Walburga erweiterte die Sammlung laufend, indem sie von ihren Europareisen immer neue Ausstellungsstücke mitbrachte. Sie sammelte nicht nur Mineralien und Fossilien, sondern auch viele Fachbücher und Instrumente, welche mit dem Fachgebiet der Geologie zusammenhingen. Die Sammlung umfasste an die 3 000 Exemplare und hat Maria Walburga überlebt, die 1828 starb. Die wertvolle Sammlung wurde 1945, im Zuge der Ereignisse im Zweiten Weltkrieg, zerstört.
In jüngster Zeit ist die Sammlung, genauso wie das Schlossgebäude, buchstäblich wie Phoenix aus der Asche gestiegen. Dies ist Herrn Bronislav Novosad aus Kunín zu verdanken, der hier seine persönliche Mineraliensammlung ausstellt. Diese wurde um die Exponate weiterer Sammler und Geologen ergänzt, die aus der gesamten Tschechischen Republik stammen.